Der MSV Duisburg konnte am Samstag auch beim SV Sandhausen nicht die Wende einleiten (0:2). Der Schwung aus dem 2:1-Testspielsieg über Osnabrück konnte nicht mit an den Hardtwald genommen werden. "Nach 20 Minuten, wo eben der Gegner drei, vier gute Aktionen hatte und bei uns ein paar Sachen nicht funktioniert haben, haben die Jungs sofort den Glauben an sich selbst wieder verloren. Durch die Tore, die dann ihr Übriges tun, haben wir im ersten Durchgang nicht zurück ins Spiel gefunden", blickte Boris Schommers in der Medienrunde am Montag zurück.
Zwar kam der Mut im zweiten Durchgang noch einmal zurück, das Problem blieb aber ein altbekanntes: "Die fehlende Durchschlagskraft." Auch mit Robin Müller und Innenverteidiger Sebastian Mai in der Spitze konnte der Bann nicht gebrochen werden. In den ersten sechs Pflichtspielen unter Boris Schommers gelangen nur zwei Treffer, in der Liga steht der MSV bei neun Tore in 15 Partien.
Mai "bekommt die zweite Chance"
Am Mittwoch treffen die Zebras nun ausgerechnet auf den 1. FC Saarbrücken, der mit zwei Zu-Null-Siegen im Rücken ins Spiel geht. Innenverteidiger Mai wird sich auch dann wieder im Sturm probieren dürfen, wie Schommers verriet. "Ich habe vor sechs Wochen schon einmal gesagt, jeder bekommt seine Chance da vorne. Ein paar haben sie schon gehabt, leider nicht mit dem Ergebnis, das wir uns alle gewünscht haben. Basti hat jetzt die erste Chance bekommen und er bekommt auch die zweite."
Ein Spieler, der dagegen zunächst weiter keine Option für den Coach ist, ist Kaan Inanoglu. Der U19-Stürmer wird sich seit geraumer Zeit von einigen Fans im Sturm gewünscht. Schommers hätte sich gerne in der Länderspielpause einen Eindruck verschafft, doch Inanoglu war bei der türkischen U19-Nationalmannschaft. "Er könnte gar keine Abläufe und Automatismen kennen", erklärte Schommers die Entscheidung.
Wir haben genügend Spieler in der Offensive, die die gleiche oder noch eine bessere Qualität in der aktuellen Situation haben.
Boris Schommers über Kaan Inanoglu, der noch keine Rolle spielt.
Vielmehr komme es gerade in der Englischen Woche nun auf die Spieler im Profikader an. "Wir haben genügend Spieler in der Offensive, die die gleiche oder noch eine bessere Qualität in der aktuellen Situation haben. Natürlich haben wir ein Top-Talent, das wir uns auch zeitnah anschauen werden und fördern wollen, aber ich glaube, auch da müssen wir erstmal auf die Spieler schauen, die wir im Kader haben, die sich im Training zeigen und die es vor allem auch, glaube ich, noch eher richten können, als dieser Jugendliche."
Dennoch betonte Schommers, sich gegen kein Top-Talent sträuben zu wollen. "Ich bin jemand, der die Jugend fördert", betonte Schommers und verwies auf Batuhan Yavuz, der bereits mit den Profis trainierte und auch künftig weiter herangeführt werden soll. Auch Inanoglu wolle man zeitnah ins Training integrieren. "Dann werden wir alle gemeinsam überlegen, was der sinnvolle Schritt für den MSV und auch für den Jungen ist."
MSV Duisburg: Bitters Wettlauf gegen die Zeit
Das Debüt scheint also eine Frage der Zeit - die Rückkehr eines weiteren Angreifers muss dagegen wohl bis ins kommende Jahr auf sich warten lassen. Die Lösung für die Knieprobleme von Pascal Köpke ist noch nicht gefunden. "Es gibt verschiedene Ansätze aus der medizinischen Abteilung. Sowohl intern als auch bei der Zweitmeinung sind wir nicht so weit gekommen, dass er schmerzfrei ist. Von daher ist es realistisch, dass wir dieses Jahr leider nicht mehr mit ihm planen können."
Auch defensiv gibt es neue Sorgen nach der Pleite in Sandhausen. Schon in der 17. Minute musste Joshua Bitter verletzt vom Platz. "Da ist ein großes Fragezeichen hinter. Er hat sich im Zweikampf eine Hüft- und Oberschenkelprellung zugezogen, wo wir einfach abwarten müssen. Grundsätzlich stehen die Chancen Fifty-Fifty, dass es bis Mittwoch reicht", blickte Schommers voraus. Alternativ dürfte wohl erneut Tobias Fleckstein für die Rolle im Abwehrzentrum bereitstehen.